Unser Gestüt Amurath

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Land, Leben, Leute

Das Gestüt Amurath liegt idyllisch in den Voralpen des Allgäus, in der Gemeinde Amtzell. Die Region mit ihrem Klima und den weitläufigen Wiesen bietet ideale Bedingungen für die Zucht von Vollblutarabern. Hier wird das Thema Pferd gelebt und geliebt. 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Für Gabriele und Bernd Zimmermann ist das Gestüt seit 1992 Lebensmittelpunkt, und für Tochter Lena, seit sie das Licht der Welt erblickte.

Leidenschaft, Zucht und Selektion

Von den Gründertagen in den frühen 90ern bis heute wird das Gestüt Amurath mit dem Anspruch geleitet, schöne und rittige Vollblutaraber zu züchten. Orientiert an konsequenter Linienzucht und Selektion ist in Amtzell in drei Jahrzehnten ein Gestüt entstanden, das sich auch am internationalen Wettbewerb misst.

Was durch die Begegnung mit der Marbacher M Stute MAGDA begann, führte zu einem modernen Zuchtkonzept, das im Gestüt Amurath täglich mit Leidenschaft, Erfahrung und harter Arbeit umgesetzt wird. Die Bereitschaft, sich dem eigenen Zuchtergebnis kritisch zu stellen. Die tief empfundene Freude an der Weiterentwicklung von bewährten Stutenstämmen. Hierzu gehört natürlich auch die sprichwörtliche Portion Züchterglück. Es ist und bleibt ein langer Weg, mit immer neuen Herausforderungen.

Team Amurath

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Bernd Zimmermann

Bernd lebt und liebt seine Zucht. Schon früh verliebte er sich in die Vollblutaraber, und mit der Stute Mahara legte er den Grundstein für das Gestüt. Heute blickt er auf gut 30 Jahre Pferdeerfahrung zurück. Seine Hauptaufgabe sind die Stutengynäkologie und die Fohlengeburten, bei denen er auch in kritischen Momenten Ruhe bewahrt und den Überblick behält.

Gabriele Zimmermann

Als Inhaberin und Herz des Gestüts ist Gabi fast überall aktiv. Besonders am Herzen liegen ihr die Mutterstuten, die sie mit großer Hingabe versorgt. Sie kennt jede Stute mit ihren Eigenheiten und kümmert sich mit viel Feingefühl um ihr Wohl. Ob Fütterung, Pflege oder gesundheitliche Betreuung – Gabi sorgt dafür, dass es ihren Pferden an nichts fehlt.

Lena Zimmermann

Lena ist durch ihre Arbeit als Hotelfachfrau mittlerweile stark eingespannt, doch wenn sie gebraucht wird, ist sie zur Stelle. Sie bringt nicht nur viel Erfahrung und ein gutes Händchen für Pferde mit, sondern auch eine große Verlässlichkeit. Bei der Vorbereitung von Schauen ist sie immer gerne dabei und für das Gestüt einfach unersetzlich.

Virginia Kneißl

Seit Ende 2024 verstärkt Virginia das Team Amurath. Mit ihrem Studium der Pferdewissenschaften in Wien und ihrer Ausbildung als Hufpflegerin, Besamungswart und Reittherapeutin bringt sie wertvolles Fachwissen mit. Sie kümmert sich mit viel Ruhe und Besonnenheit um die Pferde und ist immer zur Stelle, wenn eine helfende Hand gebraucht wird.

Katharina Plum

Katharina bereichert das Team Amurath mit ihrer Erfahrung im Training von Pferden. Sie ist vor für den Beritt der jungen Pferde und die Ausbildung unserer Verkaufspferde verantwortlich. Mit viel Gefühl, Geduld und einem sicheren Gespür für jedes Pferd sorgt sie für eine solide Basis im Training. Kathi zeichnet sich durch ihre ruhige, klare Art aus und bringt die Pferde mit Herz und Verstand auf den richtigen Weg.

Otto Walser

Seit über 20 Jahren ist Otto ein fester Bestandteil unseres Gestüts. Lange Zeit unterstützte er uns bei der Stallarbeit, übernahm handwerkliche Aufgaben rund um die Pferdehaltung und begleitete uns auf Schauen. Inzwischen tritt Otto etwas kürzer, aber für Spezialaufgaben wie Weidezaunbau, Wald- und Holzarbeiten ist er nach wie vor unverzichtbar.

Karl Mähr

Ob auf der Weide oder im Wald – Karl packt überall mit an. Als erfahrener Landwirt kennt er sich mit land- und forstwirtschaftlichen Arbeiten aus und ist immer da, wenn er gebraucht wird. Mit seiner zuverlässigen, hilfsbereiten Art ist Karl ein echter Fels in der Brandung. Auch wenn viel zu tun ist – nichts bringt ihn aus der Ruhe.

Die Gründerstute Mahara

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Als Bernd Zimmermann die erste Vollblutaraberstute erwerben konnte, war er schon seit vielen Jahren der Faszination des Arabischen Pferdes erlegen. Die Wahl fiel auf die GHARIB Tochter MAHARA aus der MAGDA von HADBAN ENZAHI. Dass mit dem Kauf des Reitpferdes für seine zukünftige Frau Gabriele die Gründerstute eines Gestüts den Stall bezog, konnte Anfang der 90er noch niemand erahnen.

In den Jahren 1997 und 1998 wurden die Stuten DAGI (Hadban Enzahi x Hamdi v. Halef) und SAMIA II (Saher x Senitza v.Hadban Enzahi) erworben. Auf Grundlage dieser Stammstuten wurden mehrere Generationen geboren, die sich jedoch nicht dauerhaft im Gestüt etablieren konnten.

Im Jahr 2008 übernahm das Gestüt Amurath acht Stuten aus dem Gestüt Waldhof. Mit den besten Stuten aus diesem Bestand wurde gezüchtet, was sich jedoch teilweise als sehr schwierig erwies. Aufgrund des schlechten Allgemeinzustands der Stuten konnte aus diesem Bestand jedoch leider keine Weiterentwicklung für unser Gestüt erreicht werden.

Bereits ab Mitte der 2000er Jahre wurden zudem verschiedene Stuten und Stutfohlen aus polnisch-ägyptischen sowie spanisch-ägyptischen Linien zugekauft oder gepachtet, die jedoch bis auf eine Ausnahme langfristig nicht im Gestüt verblieben.

Ein entscheidender Schritt in der Weiterentwicklung der Zucht erfolgte 2017 und 2020 mit dem Erwerb von sechs Stuten aus brasilianischer Zucht mit überwiegend polnisch-ägyptischer Abstammung. Diese Blutlinien, kombiniert mit der traditionsreichen M-Linie, prägen heute den aktuellen Stutenbestand des Gestüts

Bernd Zimmermann’s Zuchtziel

Stuten der Murana I-Linie 1990 in Marbach: DAGI (links) und SAMIA II (rechts); © Archiv
Amurath 1829 (Bairactar x Saady von Schwarzenberg); © Archiv

Mit fünf oder sechs Jahren durfte ich mit meinen Eltern die Hengstparade in Marbach besuchen – ein Erlebnis, das mich geprägt hat. Schon als Kind war ich von Pferden fasziniert. Der Hengst HADBAN ENZAHI, damals schon vom Alter gezeichnet, bleibt für mich das beeindruckendste Pferd, dem ich je begegnet bin.
Später durfte ich mit dem Vater meines Freundes Pirmin zur Hengstleistungsprüfung nach Marbach. Als erfahrener Warmblut -Züchter mit Freude am Vollblut zeigte er mir dort den damals bekannten Hengst GHARIB. In unserer Region hatten damals Arabischen Vollblüter einen exzellenten Ruf, sowohl in der Reinzucht als auch als Veredler in der Warmblutzucht.

Der Kauf unserer ersten Stute MAHARA im Jahr 1991 brachte uns in Kontakt mit privaten Züchtern der Weil-Marbacher Blutlinien und bestärkte uns in dem Wunsch, Vollblutaraber zu züchten. Diese Pferde, mit ihrem guten Charakter und der vielseitigen Verwendbarkeit, sind ideale Familien- und Freizeitpferde. Ihre großen, seelenvollen Augen, das ruhige Wesen und die elastischen Bewegungen sind heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr.

Trotzdem gilt: Man muss mit der Zeit gehen. Zuchtfortschritt ist wichtig, ohne die Qualität der bewährten Stutenstämme zu verlieren. Daher setzen wir auf die Integration passender Blutlinien, um beste Genetik in unsere Herde zu integrieren. Die Zucht ist internationaler und globaler geworden – das bringt Vor- und Nachteile. Gerade unsere bewährten, soliden und geprüften Stutenstämme können in Kombination mit modernen Blutlinien ihre Stärken unter Beweis stellen.

Wir freuen uns darauf, Ihnen unsere Pferde bei einem persönlichen Besuch vorzustellen!

Aufzucht und Ausbildung

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Fohlenaufzucht

Die Ausbildung unserer Pferde beginnt bereits im Fohlenalter mit ganz gewöhnlichen und doch äußerst wichtigen Grundlagen: Berühren, putzen, Hufe aufheben, führen, anbinden und Hufe ausschneiden.

Nach dem Absetzen von der Mutter übergeben wir unsere Fohlen in die erfahrene Aufzucht des Haupt- und Landgestüts Marbach. Dort wachen sie in der Geborgenheit der Herde auf und profitieren von einer Unterbringung in großen Laufställen mit ganzjährigem Weidegang. So erhalten unsere Fohlen in den ersten zwei bis drei Lebensjahren eine optimale Grundlage für ihre spätere Entwicklung als zukünftige Reit-, Schau- und Zuchtpferde.

 

Unabdingbare Grundlagen: Berühren, putzen, Hufe aufheben, führen, anbinden; © Archiv
Grundausbildung: Gewöhnung an Sattel und Trense; © Archiv

Jungpferdeausbildung

Im Alter von zwei bis drei Jahren nehmen wir jedes Jungpferd mit Zuchtpotenzial für kurze Zeit in die Ausbildung und testen seine Eignung als Schaupferd. Nicht jedes schöne Pferd zeigt automatisch Freude daran, sich auf einer Schau zu präsentieren. So entdecken wir die Talente der Pferde und fördern entsprechend veranlagte Junioren. Die meisten Pferde trainieren wir für Zuchtschauen und stellen sie auf VZAP-Prämienschauen, Verbandshengstschauen oder ECAHO C-Schauen vor.

Ab dreieinhalb bis vier Jahren beginnen wir mit der schonenden Grundausbildung: Zuerst steht die Gewöhnung an Sattel und Trense sowie Bodenarbeit, Longe und Schautraining auf dem Programm. Nach der Ausbildung bekommt das Pferd einige Monate Weidepause. Stuten, die sich als Zuchtstuten beweisen müssen, werden in dieser Zeit gedeckt. Diese Ruhephase fördert die psychische Gesundheit und verlängert die Lebensleistung der jungen Pferde.

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